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Der pädagogische Ansatz gegenüber alleinerziehenden jungen Eltern mit Defiziten in der Persönlichkeitsentwicklung
Die Betreuung von alleinerziehenden jungen Eltern mit Defiziten in der Persönlichkeitsentwicklung stellt aus unserer Sicht eine wichtige präventive Aufgabe dar. Zentral für die gesunde Entwicklung von kleinen Kindern ist, der Aufbau eines geglückten Bindungsverhaltens.
Aufbau von Bindungsfähigkeit
Entwicklungspsychologisch betrachtet geht es mit Blick auf die kleinen Kinder darum, ob es ihnen gelingt, ihre Eltern auf Anhieb auf sich aufmerksam und ihnen ihre Bedürfnisse klar zu machen. Gelingt dies nicht, verstehen die Eltern also die Kinder nicht, so verändert sich das instinkthafte Verhalten und wird unspezifisch. Es wird damit immer schwieriger zu interpretieren. Die Folge davon ist, dass Mütter ihre Kinder nicht verstehen, frustriert werden und sich ambivalent verhalten. Dies hat nunmehr wiederum zur Folge, dass die kleinen Kinder immer unsicherer hinsichtlich ihres Verhaltens werden, Vertrauen nur ungenügend aufbauen und in der Folge zu Verhaltensstörungen besonders im Kontaktverhalten neigen.
Diese von Bowlby untersuchten und vielfach bestätigten Zusammenhänge definieren unseren Betreuungsansatz gegenüber jungen Müttern / Vätern, die eigene Defizite in ihrer Persönlichkeitsentwicklung aufweisen: Im Zentrum steht also das Aufbauen einer zuverlässigen Bindung. Das Verhalten und die rudimentäre Kommunikation der Kinder wird gedeutet, erläutert und auf die Wichtigkeit, sie angemessen zu beantworten bzw. sie selbst hervorzurufen wird trainierend und modellhaft vormachend hingewiesen.
Aufsicht über das Kind gewährleisten
Das Angebot für junge Mütter oder Väter richtet sich dezidiert und exklusiv an solche Eltern, die auf Grund ihrer Persönlichkeitsentwicklung einer entsprechenden Hilfe bedürfen. Damit ist eine Klientel angesprochen, von der befürchtet wird, dass sie direkt mit der Situation, Mutter oder Vater zu sein, überfordert sein kann und von der schlimmstenfalls befürchtet werden muss, dass sie aus Überforderung die Kinder vernachlässigt oder gar schädigt. Für die pädagogische Unterstützung in einer Einrichtung für Mütter / Väter und ihre Kinder ist es daher notwendig, dass sie sich nicht nur an die Mütter / Väter richtet, sondern dass auch ganz direkt ein Auge darauf geworfen wird, wie es den kleinen Kindern geht, wie sie versorgt werden, wie der Gesundheits- und Ernährungszustand ist etc.
Rolle und Status von Eltern erwerben und leben
Mit Blick auf die jungen Eltern geht es darum, den Statusübergang in eine neue gesellschaftliche Rolle zu begleiten, Pflichten und Rechte, die mit dieser Rolle verbunden sind kennen zu lernen und zu internalisieren sowie die notwendigen Fähigkeiten hinsichtlich der Kinderversorgung und der Pflege zu vermitteln. Unsere MitarbeiterInnen sorgen dafür, dass Regelmäßigkeit und Struktur in das elterliche Leben kommt, damit jederzeit gewährleistet ist, dass die kleinen Kinder angemessen ver- und umsorgt sind. Insofern beinhaltet unser Angebot nicht nur das Wächteramt, das ansonsten beim Jugendamt angesiedelt ist, sondern auch das, was üblicherweise von einer Elternschule geleistet wird.
Im sozialen Netzwerk verankern
Eine weitere Leistung besteht darin, mit den jungen Eltern ein zuverlässiges Netzwerk aufzubauen, das tragend eingreift, wenn Hilfe notwendig wird (z.B. mit Blick auf Berufstätigkeit / Ausbildung oder auch Freizeitaktivitäten). Am Ende dieser Vernetzungsaktivitäten steht die Integration der jungen Mütter oder Väter in ein Stützungsnetzwerk, in dem die Regeleinrichtungen zur Kindererziehung eine wichtige Rolle spielen.