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Von Ines Sommer

Stralsund. Die Statistik ist erschütternd: Jeden fünften Tag geht es einem Kind im Landkreis Vorpommern-Rügen 5so Sschlecht, dass es sofort das häusliche Umfeld, die Familie verlassen muss. Es wird nach Alarmierung von Polizei und Jugendamt aus einer akuten  Kindeswohlgefährdung gerettet und kommt dann erst mal in den Kindernotdienst des Verbunds für Soziale Projekte (VSP) in Stralsund.

So wie der Junge und das Geschwisterpärchen, die seit längerem drei der vier Zimmer bezogen haben. Sie haben sich, so gut es eben geht, eingerichtet. Der Eine spielt mit Pokemon-Karten und hat so ganz nebenbei sein eigenes Wappen gezeichnet. Die Anderen melden sich gerade zu einem Spaziergang ab. Dürfen sie, weil auf sie Verlass ist, sagen die Erzieherinnen.

Geschwister fast verhungert

Diesen Kindern geht es jetzt besser als zu Hause – so wie der kleinen Lena und ihrem großer Bruder Paul (Namen von der Redaktion geändert). Das Mädchen, ein Jahr und drei Monate alt, lag apathisch auf einer Zeitung unter dem Stubentisch. Reglos, die Augen leer. Der ganze Körper war zerkratzt von den Haustieren. Hund und Katze lebten mit unterm Tisch. Laufen konnte Lena nicht, denn sie war so unterernährt, dass sie nicht stehen, geschweige denn laufen konnte.

Auch der fünfjährige Bruder war nur noch Haut und Knochen, als die Mitarbeiterin des Jugendamtes nach einem Hilferuf der Polizei in der Wohnung eintraf.

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